Salon
In der Villa Wertheimstein befindet sich einer der wichtigsten noch erhaltenen Salons der Stadt. Die Villa ließ Rudolf von Arthaber 1834 von Ludwig Pichl erbauen.
1870 kaufte Rudolf von Wertheimstein, Prokurist der Rothschild Bank, dieses Haus und seine Gärten. Seine Frau Josephine (1820 – 1894), geb. Gomperz, gelangte hier als Salonière zu Bekanntheit.
Verschiedene Persönlichkeiten des Wiener Kulturlebens wie Musiker, Komponisten, Dichter und Dramatiker, waren hier oft zu Gast und bildeten einen Kreis geistig-künstlerischer „Salons“ nach Pariser oder Berliner Vorbild. Franziska von Wertheimstein, die unverheiratete Tochter Josephines, hatte daran großen Anteil.
Ferdinand von Saar, Franziskas Verehrer, der mit Mutter und Tochter Wertheimstein über mehr als drei Jahrzehnte einen intensiven Briefwechsel unterhielt, war, ebenso wie Eduard von Bauernfeld, ständiger Hausgast in der Villa Wertheimstein.
Diesen beiden Persönlichkeiten ist in der Villa jeweils ein Gedenkraum gewidmet.
1907 starb Franziska. In ihrem Testament vermachte sie Haus und Garten der Stadt Wien. Seit 1964 ist in den Räumlichkeiten das Döblinger Bezirksmuseum beheimatet, der Salon und die beiden Gedenkräume stehen unter der Schirmherrschaft des Museums der Stadt Wien.